In meinem letzten Leberknödel-Posting bin ich auf eine Tour de Force Richtung Leberknödel aufgebrochen und habe gelernt, dass gute Vorbereitung und die richtigen Werkzeuge manchmal tatsächlich wichtig sind. Im Gegensatz zu meinen ansonsten oft spontanen und improvisierten Alltagsgerichten muss man für manche Sachen im Leben eben doch Muße aufbringen.
Da steh ich nun ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.
(Goethe, Faust I)
Und so geht die Geschichte vom Leberknödel nun weiter:
Nachdem ich, wie im letzten Leberknödel-Beitrag geschrieben, ziemlich herumgepanscht habe und die Leberknödel im Endeffekt nach NICHTS geschmeckt haben, ruft zufällig gleich am nächsten Tag nach dem Pfusch meine Schwiegermama an und schenkt mir ihren Fleischwolf, weil sie ihn nicht mehr braucht! Jetzt besitze ich also das richtige Werkzeug für mein Vorhaben. (Vielen Dank, Maria!)
Also bin ich bald darauf zu meiner Oma und hab sie nach ihrem Leberknödel-Rezept gefragt. Sie hat nämlich zu Weihnachten immer an die 70 Leberknödel für die Familienfeier gemacht und auch sonst ziemlich oft welche serviert.
Ich erzähle der Oma also, dass ich jetzt einen Fleischwolf habe und Leberknödel machen möchte. Sie schüttelt nur entsetzt den Kopf und meint, dass sich das gar nicht auszahlt! Weil sie macht ab jetzt die Leberknödel auch nicht mehr selber sondern kauft sie beim Hofer! Die seien ganz gut, und überhaupt, wer tue sich das Gepansche heutzutage noch an!?
Hier gibts nun trotzdem das Oma-Rezept für die Leberknödel 😉
[ingredients title="Zutaten für 4 Personen"]
- 1l Rindsuppe
- 150g Rindsleber (am Besten Kalbsleber)
- Öl oder Butter oder Schmalz
- 2 getrocknete Semmeln oder Semmelwürfel derselben Menge
- ca. 2 EL Semmelbrösel
- 1 Zwiebel
- ca. 3-4 Knoblauchzehen
- 1 Bund Petersilie
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer, Majoran
[/ingredients]
[directions title="Zubereitung"]
- Den Zwiebel sehr fein hacken und in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur in Fett braten bis sie glasig sind.
- Petersilie hacken und in die Pfanne zu den Zwiebeln
- Die Semmeln für ca. 15 Minuten in Wasser einweichen (Manche Leute nehmen auch Milch). Dann ausdrücken und mit einem Pürierstab zerkleinern, damit sich die Semmel regelmäßig unter die Knödelmasse mischen lassen.
- Nun kommt's zum Verkleinern der Leber! Also entweder
- mit einem Fleischwolf fein faschieren
- beim Fleischhauer schon faschieren lassen, falls möglich (dann ists nicht mehr so lange haltbar und sollte am gleichen Tag zubereitet werden)
- im letzten Leberknödel-Beitrag hab ich es mit dem Mixer versucht: beim Fleisch ist dadurch viel Flüssigkeit ausgetreten und kleine Stücke faseriges Fleisch sind übergeblieben. Hier rate ich: Aufpassen, dass keine Stücke übrig bleiben, die nicht zerkleinert sind und eventuell die ausgetretene Flüssigkeit wegnehmen.
- ich habe auch den Tipp bekommen, die Leber mit einem scharfen Messer kleinzuschneiden, das hab ich aber selbst noch nicht probiert - Nun alle Zutaten vermischen, also: Fleisch, Semmeln, Zwiebeln, Petersilie, zerdrückter Knoblauch, Salz, Pfeffer, Majoran und Semmelbrösel. Die Masse sollte dann eine Zeit lang stehen bleiben (ca. 30 Minuten genügen).
- Die Knödel werden dann 10-15 Minuten in Rindssuppe bei mittlerer bis niedriger Temperatur gekocht (bzw. ziehen lassen). Achtung: Ich rate dazu, zuerst ein ganz kleines Probeknöderl in der Suppe ziehen zu lassen und dann gegebenenfalls die Masse nochmal zu perfektionieren, also nachzuwürzen etc.
[/directions]
Viel Glück beim Versuch! Hier ein netter Standard-Artikel, warum der Leberknödel noch immer keine Weltberühmtheit erlangt hat.
[…] vom Leberknödel mehr ein Horror-Szenario als eine Tragödie, aber sie hat wenigstens eine Moral! Und ein Happy End! Aber das wird erst am Schluss verraten. Am Besten, ich beginne am […]