Gerade jetzt im Frühling ist die perfekte Zeit, um sich einen gesunden gratis Salat aus Wildkräutern selber zu pflücken. Dieser Beitrag soll weniger ein genaues Rezept, als vielmehr eine Anregung sein, was in unserer Umgebung an Kräutern gesammelt werden kann. (Direkt zum Rezept)
Vor der Zubereitung bitte vergewissern, das keine giftigen Doppelgänger gepflückt wurden! Schafgarbe kann etwa, wenn sie noch nicht die typischen Blüten ausgebildet hat, mit giftigem Rainfarn oder Schierling verwechselt werden. Hierzu gibt es jede Menge Online-Lexika, Bücher und Apps. Weiter unten werden ein paar dazu verlinkt.
Inhalt des Artikels:
Links, Bücher und Apps zum Sammeln von Wildkräutern
Infos zur Zubereitung von Wildkräutern
Vielleicht interessiert dich auch:
Wildkräuter sammeln: Was für Grünzeug soll ich da pflücken?
Gerade Löwenzahn und Brennnesseln wuchern ja als "Unkraut" in Massen, und sind auch für ein Stadt-Ei leicht zu erkennen (trotzdem im nächsten Absatz eine peinliche Gschichte dazu von mir). Aber auch zum Beispiel Sauerampfer, Gänseblümchen, Schafgarbe oder Spitzwegerich haben viele Vitamine und müssen eben nicht teuer gekauft sondern nur gepflückt werden. Es gibt ein paar Webseiten, die ich empfehlen kann, wenn man sich nicht so sicher ist, was alles essbar ist und was nicht, zum Beispiel issgesund.at oder garten-treffpunkt.de.
Im Prinzip sind die jüngeren Triebe und Blätter weniger bitter und schmecken zarter.
Pflücken sollte man seine Wildkräuter-Mahlzeit am Besten auf Wiesen, die nicht so stark mit Abgasen belastet sind. (Also besser nicht in innerstädtischen Park- oder Grünanlagen).
Hier ein paar Bilder von den "Unkräutern", die ich gerne verwende, und die den meisten bekannt sind. (Brennnessel hatte ich leider nicht die Gelegenheit für Bilder)
Sammeln und Verarbeiten von Brennnesseln
Für das Einsammeln von Brennnesseln sollte man Handschuhe verwenden (zB. Putzhandschuhe oder Gartenhandschuhe). Damit die Brennnesseln nicht mehr brennen, kann man sie (wenn man sie nicht blanchieren will), in ein Tuch packen und das Tuch dann ordentlich durchkneten bzw. wuzeln. Das zerstört die Struktur, die für das Brennen sorgt. Man sollte nur die Spitzen (also die oberen 5cm der Pflanze) verwenden, die schmecken am Besten und sind nicht so bitter wie die großen unteren Blätter. Dann kann man sie kleinschneiden. Auch die Samen von Brennnesseln sind essbar und sehr gesund!
Links, Bücher und Apps zum Sammeln von Wildkräutern
Online:
Ich bin ein großer Fan vom Instagram-Account "Blatt und Dorn". Hier gibt es auch immer wieder gratis Videos zur Verarbeitung von Wildkräutern (siehe IGTV auf dem Account): https://www.instagram.com/blattunddorn, https://www.blattunddorn.at/
https://www.pflanzen-vielfalt.net/
https://www.issgesund.at/a/wildkraeuter-lexikon
https://heilkraeuter.de/lexikon/
Bücher:
Rudi Beiser: Unsere essbaren Wildpflanzen *
Bietet einen guten Überblick über gängige Wildkräuter und interessante Zubereitungsarten. (Z.B. Sekt aus Holunderblüten, fermentierter Schwarztee aus Wildkräutern, Wildkräutersenf,...)
Liesel Malm: Mein Wildkräuterführer * Gut zum Bestimmen von Wildkräutern für Unterwegs.
Eva-Maria Dreyer: Essbare Wildkräuter und ihre giftigen Doppelgänger * Wer sich ganz sicher sein will, keinen giftigen Doppelgänger beim Sammeln zu erwischen.
Apps: (Am Besten einfach Namen im vorhandenen App Store suchen)
Artikel von utopia.de, in dem Pflanzenbestimmungs-Apps getestet werden
Picture This: Ziemlich gute Fotoerkennungs-Software, um die Pflanzen zu bestimmen (nicht nur für Wildkräuter) Leider etwas schlecht übersetzt ins Deutsche. Ich verwende die App aber selbst sehr gerne. Achtung, zu Beginn ist sie gratis, aber nur für eine bestimmte Zeit, danach geht sie in ein kostenpflichtiges Abo über (ca. 20 Euro im Jahr).
Küchenplausch: Über botanische Unzulänglichkeiten...
In meiner Begeisterung über Wildkräuter bin ich vor kurzem nach Stammersdorf aufgebrochen, und wollte Brennnesseln pflücken für Suppen und Salate. Ich hab also Gummihandschuhe und ein Sackerl eingepackt und bin losgezogen. Bei den Brennnesseln hab ich dann auch die Blüten gepflückt, damit die Salate auf den Fotos schick ausschauen. Weil meine Familie gleich in Stammersdorf wohnt, hab ich meine Ernte gleich dort zubereitet. Wie mein Papa von der Arbeit heimkommt, ruf ich ihm gleich ganz stolz aus der Küche entgegen: "Papa! Ich hab Wildkräuter gepflückt! Aber sag... duuuu... kann man bei den Brennnesseln auch diese lila Blüten essen?"
Hat sich also herausgestellt, dass ich...
...in meinem Enthusiasmus Brennnesseln mit Taubnesseln verwechselt hab... peinlich... weil gerade Brennnesseln doch jedes Kind erkennen müsste... Und ich hab mich noch gewundert, warum die Nesseln überhaupt nicht brennen und so fad nach gar nichts schmecken... Brennnesseln haben auf jeden Fall weiße und keine lila Blüten und giftig sind die Blüten zwar nicht, aber eine Delikatesse auch nicht gerade.
Naja, wie mein kleiner Bruder dann heimkommt, schüttelt er nur den Kopf und fragt sich, wie ich so etwas nur verwechseln konnte. Die Antwort von meinem Papa hat sich dann eingeprägt:
"Na, wegen der botanischen Unzulänglichkeit warat's..."
(Es ist anscheinend schon zu lange her, dass ich nicht mehr am Stadtrand in einer ländlichen Gegend wohne...)
Weil ich zu dem Zeitpunkt schon so mit dem Kochen beschäftigt war, hat mein Papa dann noch einmal losziehen müssen um mir richtige Brennnesseln zu pflücken.
Infos zur Zubereitung von Wildkräutern
Im Prinzip kann man Wildkräuter genau so wie Küchenkräuter zum Würzen, aber auch anstelle von Salatblättern verwenden. Meist ist der Geschmack etwas bitterer und herber als bei Salat. (Schmeckt genau so, wie wenn man als Kind in einer Blumenwiese sitzt und probiert, wie das so schmeckt - nach Wiese eben 😉
Wem das zu herb schmeckt, kann zum Beispiel Wildkräuter mit Salatblättern mischen.
Auch für Aufstriche sind klein gehackte Wildkräuter super. Wildkräuter wie beispielsweise Brennnessel, Schafgarbe oder Löwenzahn eignen sich auch zum Garen, d.h. sie können wie Spinat zubereitet oder auch zum Würzen von Suppen verwendet werden.
Dressing
Für das Dressing kann man natürlich jedes beliebige verwenden. Ich hab eine einfache Vinaigrette mit Balsamico-Essig und Olivenöl gemacht.
Hier also mein Rezept für den Wildkräutersalat
Wildkräutersalat
Zutaten
- 2 Handvoll Brennnessel-Blätter die jungen Blätter vom oberen Teil der Pflanze
- 2 Handvoll Löwenzahnblätter die jungen Blätter
- 1 Handvoll Gänseblümchen die Blüten
- 4 EL Balsamico-Essig
- 4 EL Olivenöl
- 1 Prise Salz
- 1 TL Honig
Anleitungen
- Brennnesseln waschen, in ein Tuch packen und durchkneten bzw. wuzeln, damit sie nicht mehr brennen. Brennnesseln klein schneiden.
- Löwenzahnblätter waschen und kleinscheiden.
- Gänseblümchen waschen und von den Stielen befreien.
- In der Salatschüssel den Essig mit ca. 100ml Wasser, dem Salz und dem Honig vermischen, bis sich beides aufgelöst hat.
- Die Wildkräuter zum Essig in die Schüssel geben und mit dem Olivenöl gut durchmischen, eventuell nochmal nachwürzen mit Salz und Pfeffer.
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